states of the body

exhibition by Guadalupe Aldrete, Iris Dittler und Agnes Schneidewind

opening: 09. Oktober um 18:30
Sound Performance by Karine Blanche um 19:00

finissage: 06. November um 19:00

exhibition duration: 09. Oktober bis zum 06. November 2024

More visiting dates on request: eindorf.kunstraum@gmail.com

Free entrance

In der Ausstellung widmen sich Guadalupe Aldrete, Iris Dittler und Agnes Schneidewind den künstlerischen Prozessen und Zeichnungen, die ihre Arbeit begleiten und weiterentwickeln. In mehreren Arbeitsphasen haben sie ihre Körper- und Zeichenpraktiken miteinander geteilt und so das sonst einsame Zeichnen in einen gemeinsamen Raum gebracht. In der Ausstellung eröffnen sie ihre individuellen Zugänge zum Zeichnen als Momentaufnahmen und Ausdrucksformen von Wahrnehmungen, Erinnerungen, erfahrungsbasierter Anatomie und Unbewusstem.
Für die Künstlerinnen ist Zeichnen eine Praxis, die den Körper von patriarchalen und normativen Vorstellungen befreien soll. Diese Praxis bezieht sich auf eine Wahrnehmung der Körper in ihrer Geschichte, ihren Erlebnissen und ihrer Vielfalt. Die Zeichnungen entziehen sich konventionellen Körperbildern und lenken stattdessen den Blick auf die Fülle der inneren Welten.

Image credits: courtesy of the artists




‘States of the Body’ is an exhibition that brings together four artists from different disciplines (dance, visual arts, poetry, archaeology and conservation) who work at various intersections between bodily experiences and drawing, documenting or at least manifesting fleeting moments of recognition in time. Drawing here is a practice of exploring (one’s own) body and putting ‘invisible’ experiences on paper (e.g: Eva Maria Lassnig or Alina Popa; the early works of Gerhard Rühm and Cy Twombly; or the work of Egyptologist Dorothy Eady). They are traces of intangible, experienced situations: Sensory impressions, self-observations and spatial experiences that, like body scans, illuminate layers of inner architecture and capture ephemera, such as movement, dance, dream or feeling, on paper. The drawings are snapshots and realisations of experience-based anatomy, physical states, inner experiences, memories and the unconscious, which testify to and document the processes in which the artists move and inspire them to create something new.

was ist das was
mein körper da
produziert
was da eine form
bekommt eine offene
schicht bildet
von wahrnehmung
die anwesend wird

ein ausfüllen
lückenfüllbedürfnis
als würde ich
in zwischenräumen
farbig werden

das nach innen gehen als zärtlichkeit

fast
wie eine notwendigkeit zu einer kommunikation
kommuniziere mit mir selbst und anderen die nicht da sind
die in mir abgelagert
als ob es in mir zeichnen würde
als würde stift und sein

synchronisiert

landschaft

erlaube mir vorzustellen
dass ich woanders
erlaube mir eine richtung
zu begehen zu imaginieren und zu schauen was kommt
wesen zu treffen die mit mir sprechen
nicht verbal aber visuell
und eine andere richtung
in die ich nicht schauen kann

dort ist meine neugierde

(gespräche über den prozess notiert von Agnes Schneidewind)

BIOs

Guadalupe Aldrete, früher bekannt als Lala Nomada, ist eine mexikanische transdisziplinäre Künstlerin, die in Wien lebt. Ausgebildet als bildende Künstlerin, nahm sie auch an zahlreichen Performance- und Body-Awareness Workshops mit international anerkannten Künstlern teil. Zuletzt mit Elvira Santamaria, Daria Halprin und Guillermo Gómez Peña. 2018 schloss sie einen Master in „Art & Science“ an der Universität für Angewandte Kunst Wien ab.

Guadalupe Aldrete erschafft performative Landschaften, indem sie die Medien Performance,
Malerei, Installation, Video und Fotografie bewusst einsetzt. Ihre Werke sind Teil eines
integralen (performativen) Produktionsprozesses. Dies spiegelt sich in der Präsenz bestimmter
Handlungen und Materialien in den verschiedenen Werken wieder. Aldrete sieht ihren Körper als
ihr Experimentierfeld, als Probe und Werkzeug.

Aldretes Arbeiten wurden international präsentiert, u.a. auf dem Infinite Present Festival in
Ljubljana (2024), das Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst MMSU in Rijeka
(2018) und PCP in der Science Gallery London (2023). Beispiele Einzelausstellungen sei “chamber II. reflecting river” im Mz Balthasar Lab (Wien, 2024) oder “Un Pueblo” im eindorf Kunst Raum (2023). Aldrete war Resident im österreichischen Frauenmuseum Hittisau (2021) und im Lushan Art Museum in China (2018). Im Jahr 2023 war sie Trägerin des TQW “Stipendium Körper- & Performancepraktiken”.

www.guadalupealdrete.com
@guadalupe_aldrete

Iris Dittler, geboren 1985, ist eine in Wien (AT) lebende bildende Künstlerin und Performerin. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Gunter Damisch und an der École nationale supérieure des Beaux-Arts de Paris bei Anne Rochette. Ihre disziplinenübergreifenden Installationen sowie Performances entstehen an der Schnittstelle zwischen zeitgenössischem Tanz und bildender Kunst, und entwerfen ein von Dittlers eigenständigem Zugang geprägtes künstlerisches Vokabular. Im Zentrum ihrer Arbeiten steht stets eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit unserer körperlich-psychischen Verfasstheit.

Iris Dittler war mit Einzelausstellungen in internationalen Institutionen vertreten, darunter FROM WHICH / WHAT / WHO DID THIS / YOU DERIVE ? in der Galerie Fünfzigzwanzig in Salzburg (AT), Issir im 3 bis f in Aix-en-Provence (FR), The Incommensurable Movement of Spacing in der Inner Space Gallery in Dallas (US), Incongruent Sites im MUSA in Wien (AT) sowie abita sotto la lingua im Palazzo Bottigella Gandini in Pavia (IT). Ihre Performances kamen an verschiedenen Veranstaltungsorten in Europa, etwa im Centquatre-Paris (FR), im Tanzquartier Wien (AT) sowie am Théâtre de l’Étoile du Nord und der Marcelle Alix Gallery in Paris (FR), zur Aufführung.

www.articulate.at
@irisdittler

Agnes Schneidewind ist Künstlerin, Choreographin und Tänzerin, und arbeitet transdisziplinär mit Bewegung, Raum, Text und visuellen Medien. Ausgehend von Traum- und somatischen Praktiken erforscht sie das Zeichnen und Schreiben als performative Instrumente, (be)sucht (kollektive) Arbeitsprozesse, Körper und das Unbewusste als poetische (und responsive) Landschaften sowie die körperliche Erfahrungen von Dunkelheit. Sie ko-kreiert experimentelle und site-spezifische Formate und Performances, zuletzt „I want to be delicious for the bear“ (2024); „through which they have wandered“ (2022 mit Johanna Nielson und Zoumana Méïtè) und „eleven. each print in the mud fills with honey“ (2021 mit Johanna Nielson und Marina Poleukhina). 2017 absolvierte sie das artistic research Post-Masterprogramm a.pass (advanced performance and scenography studies) in Brüssel. Ihre Arbeiten wurden durch Aufenthalts- und Produktionsförderungen von Institutionen wie dem österreichischen Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport und der Kulturabteilung der Stadt Wien, sowie Organisationen und Institutionen wie brut Wien, Tanz*Hotel, Semmelweisklinik, Im_flieger, Bears in the Park, Eindorf, Setzkasten, Backpulver, Tanzquartier Wien, und diversen internationalen Zusammenarbeiten unterstützt.

https://asjnijdewindt.wordpress.com/
@sjnijdewindt

Karine Blanche, a French poet of Algerian origin living in Vienna, reconnects with otherness by defocusing the human from its constructed narrative. She explores erased, impossible or inaccessible histories by listening to materials and gestures, questioning the belief systems behind them. Her work blends organic matter, abiotic factors, and anthropological perspectives to create unexpected combinations. Karine’s artistic practice merges sound, smell, visual and textual, expressed between the line in performance, concert, or installation.
After a background in sociology and social theatre, studies in botany and biology, her research has taken her to various locations including Japan, Panama, Romania and received in 2022 a grant from the Austrian Federal Ministry for anartistic research in Iceland on „Re-membering with Landscape“.
Karine Blanche has collaborated with various international artists as Tarek Atoui, Armand Gatti, Koo Jeong A, Jennifer Lacey, Alix Eynaudi, Franz Poelstra and Julia Zastava and performed at Wiener FestWochen (At), Tanzquartier (At), Sonic Territories Festival (At), TeaterCombinat (At), France Télévision (Fr), La Cartoucherie (Fr) abd la Menagerie de Verre (Fr).